Fotosachen II

„Die nur räumlich darstellbare Installation »Mein schönstes Kleid« zum Beispiel zeigt sehr eindringlich, wie ein auf gesellschaftliche Normen fixiertes Rollenverhalten in Selbstbestimmung und einen persönlichen Ausdruck von Schönheit transzendiert werden kann. Diese positive Wendung bleibt jedoch gewiss nicht mehr als eine Möglichkeitsform, denn den Sinn ihrer Arbeiten hält die Künstlerin immer mehr in der Schwebe und überlässt es dem Betrachter, ihn für sich zu entdecken …
Ute Döring gehört zu jenen Künstlern, die schwer in den Kanon einer Schule oder eines Genres zu bringen ist, weil sie für jedes Sujet eine eigene Form und für jeden Gedanken eine neue Ausdruckskraft braucht. Eine verallgemeinernde Aussage, die ihrer Produktion immanent ist, lässt sich dennoch treffen: Die schöne Welt ist zerbrechlich.
Kurt Drawert, 2004

                „Mein schönstes Kleid“, beidseitiger Druck auf Stoff, 8-tlg., je 100 x 200 cm, 2003